Das digitale Reallabor
Im digitalen Reallabor wurden bundesweit Haushalte durch verschiedene Szenarien geführt, um das Verhalten von Verbraucher*innen besser verstehen zu können und das Potenzial einer flexibleren Ressourcennutzung bewerten zu lassen. Dafür richtete Flexitility von April bis November 2020 ein Reallabor im digitalen Raum ein. Insgesamt haben rund 1.000 Teilnehmende zwei Extremwetter-Szenarien durchgespielt und so das Forschungsvorhaben mit wertvollen Daten und Erkenntnissen unterstützt.
Hintergründe zum Reallabor
Ergebnisse des Reallabors
Das Reallabor Anhalt
Das „Reallabor Anhalt“ gibt es bereits seit dem Jahr 2015. Gegründet wurde es unter Federführung der Energieavantgarde Anhalt e.V. Am Reallabor von Flexitility in der Region Anhalt sind insbesondere die Städte Bitterfeld-Wolfen, Dessau, Köthen, Herzberg und ihre jeweiligen Stadtwerke beteiligt. Die Region eignet sich durch ihre ländlichen wie auch städtischen, also vielfältigen Versorgungsstrukturen besonders gut, um in einem Reallabor verschiedene Formen des Ressourceneinsatzes zu erproben.
Experimentelles Wohnquartier in Wolfen-Nord
Eine gemeinwohlorientierte Quartiersentwicklung in Wolfen-Nord ermöglicht die Implementierung und Erprobung von sozio-technischen Flexibilitäten. Mit Flexitility wurde eine breite Stakeholderbeteiligung zwischen Zivilgesellschaft, Stadtverwaltung, Stadtpolitik, Stadtwerken und Wirtschaft moderiert und die Chancen einer sozial-ökologischen Transformation in einem Plattenrückbaugebiet aufgezeigt. Im Ergebnis konnten mit fundiertem Wissen aus der Transformationsforschung die Bestrebungen der Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung von Bitterfeld-Wolfen untersetzt und Bedenken übergeordneter Planungsbehörden entkräftet und so der Weg für das erste experimentelle Wohngebiet in Deutschland bereitet werden. Bis Ende des Jahres wird der Bebauungsplan rechtskräftig sein.
Bisher machten gesetzliche Regularien die Erprobung von Flexibilitätsoptionen wie Power2Heat, Sektorenkopplung von Strom, Wärme, Mobilität oder der Einsatz von Speichern aufgrund von doppelten Umlagen unwirtschaftlich. Mit der Quartiersentwicklung in Wolfen-Nord werden durch einen neuen Ansatz, der Definition eines Wohngebietes, o.g. Technologien erprobt werden können. So soll im experimentellen Wohnquartier von Wolfen-Nord beispielsweise, die in Einzelobjekten produzierte Energie auch von Nachbarobjekten genutzt werden können. Jedes Objekt wird als einzelnes Kraftwerk gedacht und die produzierte Energie allen Objekten durch einen gemeinsamen Wärme- und Stromspeicher zur Verfügung stehen.