Mann räumt eine Waschmaschine ein

Reallabor

Nur die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger hat Flexitility zu einem erfolgreichen Projekt gemacht. Um sie in den Forschungsprozess miteinzubeziehen und Lösungsansätze konkret vor Ort auszuprobieren, waren zwei Reallabore Teil des Projektes.

Diese Reallabore bilden einen Raum, in dem Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft gemeinsam wichtige gesellschaftliche Fragestellungen bearbeiteten können. Das digitale Reallabor und das Reallabor Anhalt stellten diesen Raum online und analog zur Verfügung. Dort konnten Anwendende wissenschaftlich erarbeitete Problemlösungen testen und aus ihrer Sicht bewerten.

Das digitale Reallabor

Im digitalen Reallabor wurden bundesweit Haushalte durch verschiedene Szenarien geführt, um das Verhalten von Verbraucher*innen besser verstehen zu können und das Potenzial einer flexibleren Ressourcennutzung bewerten zu lassen. Dafür richtete Flexitility von April bis November 2020 ein Reallabor im digitalen Raum ein. Insgesamt haben rund 1.000 Teilnehmende zwei Extremwetter-Szenarien durchgespielt und so das Forschungsvorhaben mit wertvollen Daten und Erkenntnissen unterstützt.

Hintergründe zum Reallabor

(c) istockphoto.com/ zhongguoSolar und Wind-Kraftwerke

In einem Reallabor finden die Untersuchungen im realen Raum unter realen Bedingungen statt. Innerhalb des digitalen Reallabors im Projekt Flexitility stand die Versorgung mit Strom und Wasser im Vordergrund der Untersuchungen. Erfahren Sie mehr zu den Hintergründen des Reallabors.

Reallabor: die Theorie

Reallabor: die Praxis

Ergebnisse des Reallabors

(c) istockphoto.com/ hocus-focusTablet mit Statistiken

Die Erfahrungen und Einschätzungen der Teilnehmenden bieten uns besonders wertvolle Erkenntnisse zu den Potenzialen der bestehenden Versorgungssysteme. Wie es den Teilnehmenden ergangen ist, lesen Sie hier:

Anfangsbefragung

Szenario 1 Endbefragung

Szenario 2     Sonderbefragung

Das Reallabor Anhalt

Das „Reallabor Anhalt“ gibt es bereits seit dem Jahr 2015. Gegründet wurde es unter Federführung der Energieavantgarde Anhalt e.V. Am Reallabor von Flexitility in der Region Anhalt sind insbesondere die Städte Bitterfeld-Wolfen, Dessau, Köthen, Herzberg und ihre jeweiligen Stadtwerke beteiligt. Die Region eignet sich durch ihre ländlichen wie auch städtischen, also vielfältigen Versorgungsstrukturen besonders gut, um in einem Reallabor verschiedene Formen des Ressourceneinsatzes zu erproben.

Experimentelles Wohnquartier in Wolfen-Nord

Eine gemeinwohlorientierte Quartiersentwicklung in Wolfen-Nord ermöglicht die Implementierung und Erprobung von sozio-technischen Flexibilitäten. Mit Flexitility wurde eine breite Stakeholderbeteiligung zwischen Zivilgesellschaft, Stadtverwaltung, Stadtpolitik, Stadtwerken und Wirtschaft moderiert und die Chancen einer sozial-ökologischen Transformation in einem Plattenrückbaugebiet aufgezeigt. Im Ergebnis konnten mit fundiertem Wissen aus der Transformationsforschung die Bestrebungen der Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung von Bitterfeld-Wolfen untersetzt und Bedenken übergeordneter Planungsbehörden entkräftet und so der Weg für das erste experimentelle Wohngebiet in Deutschland bereitet werden. Bis Ende des Jahres wird der Bebauungsplan rechtskräftig sein.

Bisher machten gesetzliche Regularien die Erprobung von Flexibilitätsoptionen wie Power2Heat, Sektorenkopplung von Strom, Wärme, Mobilität oder der Einsatz von Speichern aufgrund von doppelten Umlagen unwirtschaftlich. Mit der Quartiersentwicklung in Wolfen-Nord werden durch einen neuen Ansatz, der Definition eines Wohngebietes, o.g. Technologien erprobt werden können. So soll im experimentellen Wohnquartier von Wolfen-Nord beispielsweise, die in Einzelobjekten produzierte Energie auch von Nachbarobjekten genutzt werden können. Jedes Objekt wird als einzelnes Kraftwerk gedacht und die produzierte Energie allen Objekten durch einen gemeinsamen Wärme- und Stromspeicher zur Verfügung stehen.

Bürgerbefragung in Bitterfeld-Wolfen

(c) www.iStock.com / DaniloAndjus

Mit einer regionalen Befragung im Stadtgebiet Bitterfeld-Wolfen wurden den teilnehmenden Hauhalten Fragen gestellt, welche bereits im digitalen Reallabor die Teilnehmer*innen beantwortet hatten. Ziel war es, die im Projekt entwickelten Modelle privaten Haushalten vorzustellen und die generelle Bereitschaft zur Umsetzung zu untersuchen.

Haushaltsbefragung