Ergebnisse der Kurzbefragungen

Auch im zweiten Szenario wurden die Teilnehmer*innen zu Beginn und zum Ende des Szenarios gebeten, an einer Kurzbefragung teilzunehmen. Erfahren Sie hier, was Ziel und Zweck der Befragungen war und welche Erkenntnisse aus den Ergebnissen gewonnen werden konnte.

Für einen schnellen Überblick

Welche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt und wie wurde das Sparpotential für das zweite Szenario eingeschätzt?

  • 60 % der Teilnehmer*innen haben bereits vor dem Reallabor Stromsparmaßnahmen umgesetzt. Das Reduktionspotenzial für das Szenario wurde überwiegend als mittel bis schlecht eingeschätzt.
  • Rund 35 % von ihnen versuchten bereits zum Zeitpunkt der Befragung ihre Nutzungszeiten zu verschieben. Das Potenzial zur Lastenverschiebung während des Szenarios wurde besser eingeschätzt als das zur Stromreduktion.
  • Nur ein kleiner Teil der Teilnehmer*innen verfügte vor dem Szenario über smarte Haushaltsgeräte. 

 

Welche Maßnahmen konnten während des Szenarios umgesetzt werden?

  • Die am häufigsten umgesetzte Maßnahme war die kurzfristige Lastenverschiebung, gefolgt von der mittelfristigen Verschiebung.
  • Ein Drittel der Teilnehmer*innen konnte keine Maßnahmen umsetzen.
  • Ein Viertel konnte den Stromverbrauch reduzieren.

Die detaillierten Ergebnisse

Kurzbefragung zum Anfang des 2. Szenarios

Wie im ersten Szenario wurde in der Kurzbefragung zu Beginn abgefragt, welche Maßnahmen die Teilnehmer*innen bereits im Haushalt anwenden – diesmal im Bereich Stromsparen. Lesen Sie hier eine Auswahl der Erkenntnisse.

Rund 60 % der Teilnehmer*innen gaben an, bereits Maßnahmen zur Reduzierung ihres Stromverbrauches durchzuführen. 84 % davon haben dafür in stromsparende Technik bzw. Geräte investiert und rund 75 % von ihnen verhielten sich sparsamer.

Zu den Top 3 der bereits umgesetzten Verhaltensmaßnahmen gehören

  1. das Licht nur anzumachen, wenn nötig,
  2. Geräte nicht auf Stand-by laufen zu lassen und
  3. Wäsche an der Luft zu trocknen.

Bezüglich der bereits getätigten Investitionen gaben 95 % an, LED-Beleuchtung gekauft zu haben, während 85 % in effiziente Haushaltsgeräte investiert haben.

Wie schätzten die Teilnehmer*innen ihre Möglichkeiten zur Maßnahmenergreifung während des Szenarios ein? Über die Hälfte der Befragten ging davon aus, den Stromverbrauch während des Szenarios mittelmäßig reduzieren zu können. Nur rund 15 % glaubten, dies sehr gut bis gut umsetzen zu können.

Die mögliche Verschiebung der Nutzungszeitpunkte haben wir in Bezug auf kurzfristige und mittelfristige Maßnahmen erfasst. Über 37 % der Befragten gaben an, Ihre Nutzungszeiten von Strom kurzfristig, also innerhalb eines Tages verschieben zu können. Für 34 % war eine mittelfristige Verschiebung über mehrere Tage vorstellbar.

Auch auf die Ausstattung der Teilnehmer*innen haben wir einen Blick geworfen. Dabei stellte sich heraus, dass lediglich 15 % der Haushalte über smarte Haushaltsgeräte verfügten. Allerdings ist die Hälfte der genannten smarten Geräte nicht mit Funktionen ausgestattet, die einen Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs leisten (z. B. Entertainment-Technik).

Zusammenfassung

Die Befragung zu Beginn des Szenarios sollte aufzeigen, was unsere Teilnehmer*innen bereits tun und wie sie ihre Bereitschaft bzw. Möglichkeiten zur Umsetzung von Maßnahmen einschätzten. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die meisten ihren Stromverbrauch bereits reduzierten. Maßnahmen zur Lastenverschiebung wurden bisher allerdings weniger praktiziert. Hier schätzten die Teilnehmer*innen ihr Potenzial, Maßnahmen umsetzen zu können, auch besser ein als im Bereich der Verbrauchsreduzierung. Mit Hinblick auf die technische Ausstattung wurden speziell smarte Haushaltsgeräte abgefragt. Es zeigte sich, dass 85 % der Teilnehmer*innen keine solchen Geräte besaßen.

Kurzbefragung zum Ende des 2. Szenarios

Konnten die Teilnehmer*innen während des zweiten Szenarios ihren Stromverbrauch noch weiter reduzieren oder ihre Entnahmezeiten verschieben? Welche Maßnahmen wurden umgesetzt? Hier finden Sie einen Überblick zu den wichtigsten Ergebnissen aus der Endbefragung zum zweiten Szenario.

Mit Hinblick auf den Stromverbrauch gaben rund 23 % der Teilnehmer*innen an, diesen während des Szenarios reduziert zu haben. Allerdings schätzte die Hälfte davon ihre Reduktion nur als mittel ein und 40 % sogar nur als gering. Mit Blick auf die Ergebnisse der Anfangsbefragung des Szenarios lässt sich rückschließen, dass das Potenzial bei Maßnahmen zur Reduktion des Stromverbrauchs bei den meisten teilnehmenden Haushalten bereits erschöpft war.

Von den 23 % der Teilnehmer*innen, die ihren Stromverbrauch reduzieren konnten, hat ein Großteil die Maßnahmen auch schon vor dem Szenario angewandt. Nichtsdestotrotz konnten viele Maßnahmen noch einmal verstärkt angewendet werden.

Die Hälfte der Teilnehmer*innen konnte ihre Nutzungszeiten kurzfristig verschieben. Rund 21 % davon gaben an, dies sehr stark bis stark umgesetzt zu haben, während genauso viele von einer geringen Intensität der Verschiebung ausgingen.

Die mittelfristige Verschiebung von Nutzungszeiten, also die Verschiebung um mehrere Tage, gelang einem Viertel der Teilnehmer*innen. Dabei nahm rund ein Drittel davon an, dies sehr stark bis stark realisiert zu haben. Weniger als 20 % gingen von einer geringen Intensität dieser Maßnahmenumsetzung aus.

Anders als bei den Sparmaßnahmen gab die Mehrheit der Teilnehmer*innen zur Lastenverschiebung an, dies zum ersten Mal umgesetzt, oder die Maßnahmen verstärkt angewendet zu haben. Hier kann im Vergleich zu den Stromreduzierungsmaßnahmen von einem deutlich höheren Potenzial zur Verhaltensanpassung ausgegangen werden.

Von den 25 % der Teilnehmer*innen, die angaben, ihre Verbräuche mittelfristig verschoben zu haben, akzeptierte die Mehrheit Verschiebungen von bis zu drei Tagen. Rund 33 % gaben an, dass eine Verschiebung von 5 Tagen nicht möglich sei.

Zusammenfassung

Die Befragung zeigt, dass vor allem die kurzfristige Verschiebung von Nutzungszeiten gut umgesetzt werden konnte. Während die meisten Teilnehmer*innen schon vor dem Szenario Strom sparten, haben weniger als ein Viertel bereits vorher ihre Nutzungszeitpunkte verschoben (siehe Ergebnisse der Anfangsbefragung). Somit scheint hier auch ein höheres Potenzial zur Verhaltensanpassung gegeben zu sein.