Die Herausforderung

Der Klimawandel ist bereits jetzt in Form vermehrt auftretender oder stärkerer Extremwetterereignisse spürbar. Starker Regen oder lange Phasen von Trockenheit und Hitze sind nur zwei Beispiele dafür. Von diesen Extremwetterereignissen sind auch die städtischen Infrastrukturen wie z.B. die Wasser- und Energieversorgung betroffen. Mit hohen, kurzzeitigen Leistungsnachfragen werden sie immer häufiger an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht. Ein höherer Wasserverbrauch in Trockenperioden zum Bewässern von Äckern und Gärten, ein steigender Stromverbrauch durch Klimaanlagen bei Hitze oder überflutete Abwassersysteme bei Starkregen – dies sind Herausforderungen, die die Versorgungsinfrastrukturen in Städten und Gemeinden in Zukunft bewältigen müssen.
Um diesen Veränderungen Rechnung zu tragen, stehen Kommunen zunehmend vor der Entscheidung: Infrastrukturen erweitern und teuer ausbauen oder mit erheblichem technischem und organisatorischem Aufwand die Ver- und Entsorgungssysteme dezentralisieren? Im Projekt Flexitility wurde hingegen eine weitere Möglichkeit als potentielle Alternative zum Aus- und Umbau betrachtet: die Flexibilisierung des Infrastruktur- und Ressourceneinsatzes durch das Erkennen von Potenzialen im bestehenden System.
Das Ziel

Flexitility hat zum Ziel, auf kommunaler Ebene Infrastrukturbetreiber und städtische Entscheidungsträger dabei zu unterstützen, mit den Risiken des Klimawandels sicherer umzugehen.
Ihre Resilienz, also ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels, soll durch die Verringerung kurzzeitiger, hoher Leistungsnachfragen erhöht werden. Über technische Eingriffe und ein angepasstes Verbraucherverhalten gilt es, im bestehenden Versorgungssystem Potenziale für den Umgang mit Extremwetterereignissen herauszuarbeiten. Dies leistet zugleich auch einen Beitrag für eine sichere Versorgung für die Zukunft und eine klimaresiliente Stadtentwicklung.
Die Herangehensweise
Das Projekt wurde von 2019 bis September 2022 im Rahmen der "Umsetzung der Leitinitiative Zukunftsstadt" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betreut. Eine erste Definitionsphase fand ab April 2017 für rund ein Jahr statt.